Nasenpolypen (Polyposis nasi)
Der volkstümliche Ausdruck „Polypen“ bezeichnet die Vergrößerung, bzw. gutartige Vergrößerung der Nasenschleimhaut, die Nase und Nasennebenhöhlen von innen auskleidet und die Nasenatmung behindern kann. Aus der Nähe betrachtet sind Polypen makroskopisch sichtbare Schleimhautvorwölbungen, die meist an einem Stiel sitzen. Diese gutartigen Geschwülste bestehen aus Bindegewebe und Flüssigkeit. Sie können einige Millimeter groß sein, manchmal dehnen sie sich aber soweit aus, dass sie den ganzen Nasenraum verschließen. Mehrere Polypen können auch zu einem zusammenhängenden Gebilde verwachsen und dann Nasennebenhöhlen und Nasenhaupthöhle ausfüllen (Polyposis nasi et sinuum). Die Polyposis nasi scheint eine hohe Assoziation zu zeigen mit den Begleiterkrankungen Asthma bronchiale, Aspirin-Intoleranz und Allergien, allerdings zeigen über 50% der Patienten keine dieser Risikofaktoren.
Ursachen für die Vergrößerung
Eine individuelle Veranlagung scheint bei der Entstehung der Nasenpolypen die größte Rolle zu spielen. Nachdem der entzündliche Prozess in der Schleimhaut erst einmal im Gange ist, wird er durch die zusätzliche Verlegung der Nasennebenhöhlen durch die Polypen aufrecht erhalten. Durch die Wucherungen wird die Durchlüftung der Nase erschwert, was dann weitere Entzündungen begünstigt, die wiederum zu Polypen führen. Polypen in der Nase können in jedem Lebensalter entstehen bzw. erstmals in Erscheinung treten.
Wichtig ist, dass bei Polyposis die Veranlagung im Vordergrund steht und nicht wie bei der chronischen Sinusitis die anatomischen Gegebenheiten. Eine operative Entfernung der Polypen und gleichzeitige Optimierung der anatomischen Verhältnisse kann leider die Veranlagung zur Bildung der Polypen nicht entfernen, daher ist die Rezidivrate („Rückfallrate“) sehr hoch, auch wenn noch so gut operiert wurde.
Therapeutisch versucht man so lange wie möglich „konservativ“ mit kortisonhaltigen Nasensprays wie Nasonex klar zu kommen, wenn jedoch der Leidensdruck zu groß wird bleibt häufig doch nur die Operation (OP). Als vielversprechend hat sich eine „Gewöhnungstherapie“ an Acetysalicylsäure (Aspirin) vor und nach OP gezeigt, hier wird niedrig dosiert ASS über 1 Jahr eingenommen. Die Rezidivrate nach OP konnte dadurch stark gesenkt werden. Des Weiteren muss allerdings nach OP dauerhaft Nasonex verwandt werden.